Während in den Vereinen im Lockdown sehr vieles nicht stattfinden kann, geht für die Platzwarte die Arbeit weiter. So ist es auch bei der SG Bookhorn, wo Werner Meyer (links), Heiko Meyer (mitte) und Christopher Meyer (rechts) in dieser Funktion die Arbeit nie ausgeht. Grund genug also, sich mit ihnen einmal darüber zu unterhalten.
Die Sportplätze pflegen, im Sommer den Rasen wässern, den Bewuchs am Spielfeldrand im Zaum halten, Instandhaltung von Hütten und Zäunen, Streichen, Pflastern, Blätter und Zweige entfernen, wie auch den Apfelgarten beim Vereinsheim (das ist der Dorfplatz bei der alten Bookhorner Schule) pflegen. Man weiß gar nicht wo man bei der Aufzählung anfangen und wo aufhören soll. Und ohne die Corona-Maßnahmen käme immer noch die Vorbereitung der Plätze vor den Fußballspielen hinzu. Netze vorbereiten, Linien kreiden, Fahnenstangen aufstellen und so weiter und so fort. „Wir haben schon alles fertig wenn die anderen kommen“, ergänzt Christopher Meyer.
Die 3 Bookhorner, die das alles bewältigen, sind Heiko Meyer (52 Jahre alt), Werner Meyer (54 Jahre alt) und sein Sohn Christopher Meyer (28 Jahre alt). Im Verein sind die beiden erstgenannten schon seit rund 30 Jahren und Christopher ist als Jüngster des Trios aufgrund seines Vaters mit dem Thema Sportverein aufgewachsen. Auch er ist bereits seit 10 Jahren offizielles Mitglied. Alle drei haben für die Sportgemeinschaft Bookhorn als Fußballer auf dem Platz gestanden und nun kümmern sie sich seit einigen Jahren genau um diesen. „Für eine Person wäre das auch zu viel“, unterstreicht Heiko Meyer.
Vereinsurgestein und Mitgründer der SG, Horst Scherschanski, der sich nach über 35 Jahren als Sportwart und Schiedsrichter auch selbst immer noch bei der SG um einiges kümmert, wie zum Beispiel die Bookhorner Schule, sagt: „Den Dreien ist keine Arbeit zu viel und kein Weg zu weit. Solche Leute sind im Verein besonders wertvoll – die Arbeit kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.“
Dazu beteiligen die drei sich auch an allen Arten von Tätigkeiten die sonst noch so im Verein rund um die Veranstaltungen der Sportgemeinschaft anfallen. Da wurde schon so manches Zelt auf- und wieder abgebaut. Als Highlight empfinden Sie für sich immer den Sommercup, das ist das Kleinfeldturnier der SG, oder auch das Fußballtennisturnier.
Im Prinzip führt die „Meyer-Gang“, wie sie auch schon mal liebevoll im Verein genannt wird, die Arbeit vom im letzten Jahr verstorbenen Benno Heinken weiter. Der stellte damals seinen Acker für die Fußballfelder zur Verfügung und war seit der Vereinsgründung für sehr viele Jahre Platzwart. Die zwei Meyer Brüder Werner und Heiko arbeiten in Ganderkesee bei der Hans Pries Firma „Topran“. Und Christopher bei den Delme-Werkstätten. Bei ihrem Ehrenamt auf den Plätzen in Bookhorn verbringen sie dann jeder jede Woche nochmal erstaunliche 10-20 Stunden. Auf die Fragen nach weiteren Hobbys, zuckten alle drei mit den Schultern: „Ja, hier“, kam dann als Antwort.
Zusammenfassend ist dieser Fußballclub als sehr familiärer Verein eben auch ohne den großen Einsatz der Familie Meyer kaum denkbar und die SG Bookhorn ist dankbar für die geleistete Arbeit.
Auch Vereinschef Maik Scherschanski weiß die tatkräftige Truppe zu schätzen, die auf den Außenanlagen des Vereines wirkt: „Man möchte fast sagen, das Blatt ist schon entsorgt bevor es überhaupt den Boden berührt hat.“ Für ihn geht nichts über ein routiniertes Team wie dieses, das selbstständig arbeitet. „Natürlich gibt es schon mal Diskussionen um den besten Weg ein neues Projekt auf der Anlage anzugehen. Und das ist auch gut und richtig so um zu guten Lösungen zu kommen“, fügt er an. Das es sich bei den Dreien um einen Haushalt plus eine Person handelt, ist für den ersten Vorsitzenden der SG in Zeiten von Corona-Maßnahmen ein echter Vorteil.
Auf die Frage nach Corona und den Auswirkungen schildert Werner Meyer zum Schluss: „Grad heute ist ein Spieler hier aufgetaucht der unbedingt einfach mal wieder den Rasen betreten wollte. Ihm fehlt das sehr.“ Und Heiko Meyer fügte bei: „Wir hoffen das alles endlich wieder in die Normalität übergeht“.
Foto: Karsten Scherschanski, SG Bookhorn